Canyoning

Abenteuer in Tirols Schluchten Abenteuer in Tirols Schluchten
 
Mit den durch Tiefenerosion entstandenen Einschnitten ist unser Land geradezu gesegnet, doch haben Sie sich schon einmal in die Nähe gewagt? Das Begehen eines Canyons (Schlucht) erfolgt naturgemäß meist von oben nach unten und zwar mittels verschiedenster Varianten. Abseilen, klettern, rutschen, springen, schwimmen und nicht zuletzt tauchen, sorgen mit entsprechender
Ausrüstung für Abwechslung im engen, nassen Gelände. Entstanden ist der Abenteuersport bereits in den 80er Jahren in Spanien und Frankreich und seit mittlerweile fast 15 Jahren hat sich Canyoning auch bei uns etabliert.

Die Tiroler Canyoningausbildung wurde vom Bergsportführerverband heuer bereits zum 13ten Mal durchgeführt. Es wird sehr viel Wissen und Erfahrung benötigt, da im Wildwasser spezielle Gefahren überwunden werden müssen. Entsprechende Planung, Ausrüstung und Know-how sind Grundvoraussetzung um das reizvolle Naturerlebnis genießen zu können. Tirols ausgebildete Canyoningführer haben gelernt, verschiedenste Situationen und Gefahren richtig einzuschätzen und machen daher leichte, sowie schwerere Touren für Anfänger und Profis zu einem unvergesslichen Erlebnis. Adrenalinjunkies kommen bei Canyoning Abenteuern in Tirols Schluchten ganz bestimmt auf Ihre Rechnung. Trotzdem ist eine kritische Selbsteinschätzung gefragt, wenn es heißt im Neoprenanzug über schlüpfrige Steine zu klettern, durch brusttiefes Wildwasser zu waten und weder einen Sprung von einer Felskante noch einen kurzen Tauchgang zu fürchten. Das allgegenwärtige Naturschauspiel trägt seinen Teil dazu bei und jeder Canyon bietet seine eigenen Reize. Aufgrund der jeweiligen Gegebenheiten jeder einzelnen Schlucht und deren Tücken, ist auch die Personenanzahl eines Canyoning-Teams begrenzt. Da in Tirol alle begehbaren Schluchten bereits offiziell vermerkt und analysiert sind, wird auch ausgewiesen wie viele Teilnehmer pro Guide die Schlucht betreten dürfen. Diese Richtlinien gelten jeweils für ideale Verhältnisse und müssen durch Veränderungen der Kriterien entsprechend nach unten revidiert werden. Auch die Abteilung Sport des Landes Tirol hat vorausschauend einen so genannten Gefahrenkatalog für Tiroler Schluchten ausgearbeitet. Durch diese Maßnahme wurden die neuen Trend- und Abenteuersportarten richtig eingeschätzt und eine gesetzliche Regelung für die erwerbsmäßige Tätigkeit dieser risikoreichen Sportausübung erreicht. Damit ist Tirol ein weiteres Mal federführend in Österreich und auch in anderen Alpenländern. Wie bei jedem Bergsport kommt es aber auch beim Canyoning immer wieder zu Unfällen, wenngleich diese ein sehr geringes Ausmaß annehmen. So kam es in den Jahren 1999 bis 2004 beispielsweise zu 29 Unfällen die wiederum vier Todesopfer zur Folge hatten. Die spezifischen meteorologischen Gegebenheiten werden für die jeweiligen Schluchten nicht nur von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ständig überprüft und aktualisiert, sondern auch fortlaufend von erfahrenen Canyoningführern auf Gefahrenquellen untersucht. Mit entsprechendem Vorwissen in den Bereichen Schwimmen, Klettern und Seiltechnik dauert die Ausbildung zum Canyoningführer gut zwei Wochen. Tirol ist das erste Land, das kommerzielles Führen von Canyoningtouren durch die Landesregierung gesetzlich geregelt hat und spielt auch in diesem Bereich eine gewisse Vorreiterrolle. Die Voraussetzungen sind also optimal, wenn man bedenkt, dass der Abenteuer- und Erlebnistourismus auch hierzulande im Vormarsch ist. Hunderttausende suchen im Urlaub Nervenkitzel und Naturerlebnisse – eine ganze Industrie hat sich auf diesen Trend längst eingestellt und liefert wohldosierte Abenteuer. Gelockt von der Tourismusindustrie und dem selbst auferlegten Erlebnisdruck sind Urlauber nicht selten eine Mischung aus Hochleistungssportlern und Opfern von Selbstüberschätzung. Vom Stress, der Rastlosigkeit und der Suche nach dem immer heftigeren Freizeitkick, profitiert die Tourismusbranche. Canyoning kann aber auch die nicht alltägliche, abenteuerliche Herausforderung für all jene sein, die einfach Spaß suchen. Mit Kletter- und Wildwasserausrüstung im Team unterwegs zu sein ist unbeschreiblich. Man dringt in Gebiete vor, die zwar omnipresent, aber noch kaum betreten sind. Über kleine Wasserfälle rutschen, in Tümpel springen, sich durch tosende Wasserfälle abseilen und so den ganz speziellen Charakter einer Schlucht zu spüren, ist doch etwas Besonderes. Ständiger Begleiter - das Element Wasser in seiner ursprünglichsten Form. Da Tirol nicht nur genügend Schluchten, sondern auch zahlreiche Unternehmen beheimatet, die entsprechende Canyoning-Touren anbieten, steht einer Probe aufs Exempel nichts im Wege.

Das Eldorado der Tiroler Schluchten ist wohl im Tiroler Oberland (Landeck, Reutte, Imst). Da es aber in sämtlichen Bezirken unseres Landes möglich ist, die Sportart auszuprobieren finden Sie bestimmt auch eine passende Schlucht in Ihrer Nähe.